Versorgungsatlas

Methodische Grundlagen

Richtlinien
Alle Analysen, die für den Versorgungsatlas erstellt werden, berücksichtigen die methodischen Standards, die in den Leitlinien Gute Praxis Sekundärdatenanalyse und den Leitlinien und Empfehlungen zur Sicherung von guter Epidemiologischer Praxis der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie (DGEpi) sowie in der STandardisierten BerichtsROutine für Sekundärdaten Analysen (STROSA) beschrieben sind. Berücksichtigung findet auch die 2016 gemeinsam von DGEpi, Deutscher Gesellschaft für Geografie (DGfG) und dem Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) herausgegebene Gute kartografische Praxis im Gesundheitswesen.

Datengrundlagen
Die vom Zi für den Versorgungsatlas durchgeführten Analysen basieren auf den bundesweiten vertragsärztlichen Abrechnungsdaten sowie auf den bundesweiten Arzneiverordnungsdaten ab dem Jahr 2007.

Die Abrechnungsdaten übermitteln die vertragsärztlichen Praxen quartalsweise zu Abrechnungszwecken an ihre zuständige Kassenärztliche Vereinigung (vgl. § 295 SGB V).

Die Arzneiverordnungsdaten basieren auf Rezepten, die in Apotheken eingelöst und über Apothekenrechenzentren zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) abgerechnet wurden (vgl. § 300 SGB V).

Populationsbildung
Die vom Zi genutzten vertragsärztlichen Abrechnungsdaten und die Arzneiverordnungsdaten enthalten keine Daten, die es erlauben würden, den Behandlungsdaten einzelne, reale Personen zuzuordnen. Um dennoch patientenbezogene Behandlungsverläufe beobachten zu können, wird aus der pseudonymisierten Versichertennummer, den Institutskennzeichen der jeweiligen Krankenkasse und dem Geburtsdatum jeweils eine „Patienten-Entität“ gebildet.

Die Grundpopulation für die Analysen setzt sich aus derart „gebildeten“ Patienten zusammen, die im jeweiligen Kalenderjahr mindestens einen Arztkontakt hatten und/oder ein Rezept zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung in einer Apotheke eingelöst haben.

Regionale Zuordnung
Um zu gewährleisten, dass regionsbezogene Analysen auch im Längsschnitt vergleichbar sind, erfolgt die regionale Zuordnung der Patienten in den vom Zi genutzten Daten einheitlich auf Basis amtlichen administrativer Raumstrukturen. Entscheidend ist dabei der Wohnort des Patienten und nicht der Sitz des Arztes, der den Patienten behandelt hat (Wohnort-Prinzip). Zur Verfügung stehen folgende regionalen Strukturen: Bundesländer, Bereiche der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV-Bereiche), Raumordnungsregionen (ROR), Kreise (Landkreise und kreisfreie Städte) und Mittelbereiche, die je nach Thema, Design und Methodik des Berichts in unterschiedlichem Umfang genutzt werden. Die bisher genutzten administrativen Kreisstrukturen entsprechen den Gebietsständen zum 31.12.2008, 31.12.2011 bzw. 31.12.2016. Den verwendeten Kreisstrukturen werden jeweils in zeitnahem Zusammenhang stehende Kreistypeneinteilungen des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zugeordnet.

Standardisierung der Ergebnisse
Die betrachteten Regionen (Bundesländer, KV-Regionen, Kreise) können sich strukturell in Alters- und Geschlechtsverteilung unterscheiden: In der einen Region gibt es eine vergleichsweise geringere Anzahl männlicher Versicherter, in anderen mehr ältere Menschen. Um dennoch regionale Vergleiche vornehmen und regionale Unterschiede feststellen zu können, werden die Ergebnisse hinsichtlich Alter und Geschlecht standardisiert. Sofern in den einzelnen Ergebnisdarstellungen nicht anders aufgeführt, wird im Rahmen des Versorgungsatlas die direkte Standardisierung durchgeführt und als Standardpopulation die sogenannte KM6-Statistik der Versicherten in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) verwendet, die jährlich mit Stand zur Jahresmitte vom Bundesminsiterium für Gesundheit (BMG) veröffentlicht wird.

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